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Sans-Papiers in Basel: Frauen, die für Frauen arbeiten

Immer mehr Frauen werden Arbeitgeberinnen von Hausangestellten aus Südamerika, Ex-Jugoslawien oder der Türkei. Wer fair sein will, findet im neuen IGA-Prospekt Richtlinien für Lohn und Sozialleistungen. Damit die Hausangestellten aber in Würde leben können, brauchen sie eine Arbeitsbewilligung - und dafür braucht es den politischen Druck aller Frauen.

Im Juli 2004 hat die Anlaufstelle für Sans-Papiers die Ergebnisse ihrer Basler Studie veröffentlicht: Die Mehrheit der Menschen, die in Basel ohne Arbeitsbewilligung arbeiten, sind alleinerziehende Frauen aus Südamerika, die in Privathaushalten arbeiten.

Die Situation spiegelt eine Gesellschaft, die Haus- und Familienarbeit weder ernst nimmt noch honoriert: Frauenfronarbeit wird auf diesem Gebiet weiter als selbstverständlich vorausgesetzt. Es fehlen Modelle, die es Eltern ermöglichen, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Es fehlen bezahlbare Angebote für die Betreuung von Kindern, Kranken und Alten. Und es fehlen Arbeitsbewilligungen für jene, die bereit sind, diese Arbeiten zu übernehmen.

In der IGA-Arbeitsgruppe "Hausangestellte" versuchen wir in erster Linie arbeitsrechtliche Soforthilfe zu leisten: das Faltblatt, das es vorerst auf deutsch und spanisch gibt, informiert Angestellte und Arbeitgeberinnen über die Rechte, die für alle Hausangestellten gelten, egal ob sie eine Arbeitsbewilligung haben oder nicht. Darüber hinaus arbeiten wir aber auch auf eine Veränderung der Rahmenbedingungen hin. Zusammen mit der Anlaufstelle für Sans-Papiers und der Gewerkschaft GBI wird sich die IGA an der Kampage "Eine Arbeit = eine Bewilligung" beteiligen. Weitere wichtige Punkte auf der (frauen)politischen Agenda: Ein Kontingent von Arbeitsbewilligungen für Hausangestellte aus Nicht-EU-Ländern, sowie die Einführung von "Sozialchecks", welche den Privathaushalten das umständliche Anmelden und Abrechnen mit den Sozialversicherungen abnimmt.

Privathaushalte fairer als Gastgegewerbe und Bau:

Die Basler Studie hat auch die Durchschnittslöhne der "Sans-Papiers" in den verschiedenen Branchen erfagt: während für Putzen im Privathaushalt im Durchschnitt Fr. 19.50 bezahlt wurden, bezahlen die Gastbetriebe, welche Sans-Papiers beschäftigen einen durchschnittlichen Stundenlohn von Fr. 7.90!. Die vollständige Studie kann bei der Anlaufstelle für Sans-Papiers bezogen werden (Gewerkschaftshaus, Rebgasse 1, 4058 Basel)

Das IGA-Faltblatt ?Hausangestellte" gibt es auf deutsch und spanisch bei der IGA, bei "Nosotras-Basel" und bei der Anlaufstelle für Sans-Papiers. Türkische und serbokroatische Übersetzungen sind geplant.

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