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Interprofessionelle
Gewerkschaft der
ArbeiterInnen
Kleinhüningeranlage 3
4057 Basel
Tel. 061 681 92 91
Mo, Di, Do 14 - 17 h
Aktuell
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Leben und Arbeiten in Basel
https://mitpapieren.ch/
Das IGA-Solidaritätskonto: IBAN CH33 0900 0000 4001 2009 0
Weil es die guten Feen nur im Märchen gibt, müssen wir uns die Wunder selbst erschaffen:
eine Arbeitswelt, in der Frauen und Männer, Alte und Junge, Qualifizierte wie Unqualifizierte, Leistungsstarke wie Leistungsschwache, ungeachtet ihrer Nationalität, ihrer Kultur und ihrer sozialen Herkunft, faire Arbeitsbedingungen erhalten.
Faire Arbeitsbedingungen sind:
- ein Arbeitsumfeld, das der Gesundheit nicht schadet
- klar geregelte Minimallöhne
- verbesserte Sozialversicherungen
- Arbeitszeiten, die sich mit dem Familien- und Sozialleben vereinbaren lassen
- ein Mitspracherecht in der Gestaltung der Arbeitsbedingungen
- eine Ökonomie, die sich nach den Bedürfnissen der Menschen und der Umwelt richtet
- eine Arbeitswelt, in welcher der soziale Fortschritt ebenso wichtig ist, wie der technische.
Unsere Arbeit soll in erster Linie unseren Mitgliedern nutzen. Wir wollen aber auch über den Kreis der Mitglieder hinaus, Themen setzen und Stellung nehmen.
Der IGA ist die finanzielle Unabhängigkeit wichtig, denn: Wer zahlt, befiehlt. Deshalb nehmen wir nur von jenen Geld an, die auch hinter unseren Zielen stehen.
Eine ständige technologische Revolution bestimmt unser Arbeitsleben. Immer weniger Menschen produzieren immer mehr Waren und Dienstleistungen. Immer weniger Menschen haben einen sicheren Arbeitsplatz. Immer mehr Menschen müssen flexibel sein: Weiterbildung, unregelmässige Arbeitszeiten, unregelmässiger Lohn usw. Es gibt bei dieser Entwicklung GewinnerInnen und VerliererInnen.
Eines gilt aber für Alle: Jede und Jeder ist auf sich allein gestellt. Die Gesellschaft, auch die Welt der ArbeitnehmerInnen, zersplittert immer mehr. Der Weg ist offen für den Kampf Aller gegen Alle.
In diesem Kampf können Alle verlieren. Die Erfahrung zeigt uns, dass MigrantInnen, Frauen, Ungelernte, Alte und ganz Junge die schlechtesten Chancen haben.
Die Logik der Ökonomie nimmt wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen. Schutzmassnahmen werden weiter abgebaut.
Die Verbindung von Mensch und Wirtschaft ist nur die Lohnhöhe, denn: wer viel verdient, kann viel konsumieren.
Auch die Natur gehört zu den VerliererInnen der Ökonomie. Immer öfter muss die Öffentlichkeit für Schäden bezahlen, die Private vor langer Zeit verursacht haben. Die Entwicklungen in der Gentechnologie bringen neue Gefahren mit sich.
In den vergangenen Jahren wurden in der Schweiz immer mehr feste Stellen abgebaut. Gleichzeitig gibt es immer weniger Branchen, die durch Gesamtarbeitsverträge geschützt sind. Was früher die Ausnahme war, ist heute normal: schlecht oder gar nicht abgesicherte Arbeitsverhältnisse - sogenannte prekäre Arbeit.
Je nach Aufenthaltsbewilligung wird die Situation für die MigrantInnen besonders schwierig. Für manche ist der Aufenthalt in der Schweiz vom Besitz eines Arbeitsplatzes abhängig. Sie sind auf dem Arbeitsmarkt schnell erpressbar.
Frauen gibt es überall dort auf dem Arbeitsmarkt, wo die Bedingungen besonders schlecht sind: Frauen leisten 90 Prozent der Teilzeitarbeit, Frauen arbeiten häufig auf Abruf, Frauen arbeiten in Billiglohnsektoren, Frauen werden zuerst entlassen, Frauen sind länger arbeitslos.
Die Langzeitarbeitslosigkeit nimmt zu, weil es weniger bezahlte Arbeit gibt, aber in der öffentlichen Diskussion gelten Arbeitslose immer mehr als 'selber schuld'. Leistungskürzungen treffen zuerst jene, die schon vorher keine gute bezahlte Arbeit hatten. In den Beschäftigungsprogrammen und anderen neuen Formen der verfügten Arbeit gelten weder Arbeitsrecht noch Mindestlöhne.
In dieser Situation haben die benachteiligten Gruppen zwei Möglichkeiten: entweder spielen sie sich gegenseitig aus und bekämpfen sich. Oder sie organisierten sich zu einem gemeinsamen Auftritt.
Eine solche Gewerkschaft braucht es:
- Im Kampf gegen Diskriminierung aufgrund der Rasse, der sozialen Herkunft, des Geschlechtes oder der Kultur.
- Im Eintreten für gemeinsame Interessen.
- In der Arbeit für mehr Selbstbestimmung der Menschen im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich.
Die IGA sieht in den Menschen nicht nur ArbeiterInnen. Die ganze Lebenssituation der Menschen ist wichtig. Arbeit ist nicht nur Lohnarbeit. Die Arbeit für den Haushalt und die Familie, die Arbeit in der Nachbarschaft, den Vereinen, den politischen, sportlichen und kulturellen Organisationen, das Lernen und das Austauschen von Wissen: ohne all diese unbezahlte Arbeit, könnte unsere Ökonomie gar nicht funktionieren.
Wir geben Gegensteuer zur herrschenden Logik eines Kapitalismus, welcher die Gewinnmaximierung über alle anderen Interessen stellt, und fördern gemeinwohlorientierte, kooperative Organisationsformen auch ausserhalb des Erwerbslebens, z.B. lokal in der Wiederaneignung von günstigem Wohnraum, gesunder Ernährung, aber auch international im Fördern von solidarischen Nord-Süd-Entwicklungsprojekten.
Immer weniger Menschen haben die Möglichkeit, über lange Zeit für denselben Betrieb zu arbeiten. Wer auf dem Arbeitsmarkt keine Wahl hat, muss auch immer wieder in verschiedenen Branchen arbeiten. Je nachdem wo es gerade ein Angebot gibt. Interprofessionell heisst also: für verschiedene Berufsgruppen und Branchen.
Interprofessionell heisst aber auch, zwischen den Berufen. Eine Gewerkschaft für die Ungelernten und Angelernten wie auch für die Berufsleute, eine Gewerkschaft für Teilzeit- Temporär- und auf Abruf Arbeitende. Eine Gewerkschaft, die den Anliegen der benachteiligten Gruppen auf dem Arbeitsmarkt gesellschaftliches Gewicht geben will.
Es gibt immer mehr Frauen, die für Lohn arbeiten. Zählt man all ihre Löhne zusammen, so bleibt die Summe gleich. Und Frauen verdienen im Durchschnitt 30 Prozent weniger als Männer. Eine Gewerkschaft für die Benachteiligten auf dem Arbeitsmarkt ist automatisch eine Gewerkschaft für die Frauen.
- Die IGA bietet Information und Beratung in allen Fragen des Arbeitsrechts.
- Die IGA bildet Vertrauensleute aus den verschiedenen Migrationsgemeinden aus. Diese geben ihr Wissen an Mitglieder mit derselben Sprache weiter.
- Die IGA unterstützt und berät Mitglieder, die in ihrem Betrieb eine gewerkschaftliche Gruppe gründen.Durch solche „gewerkschaftliche Hilfe zur Selbsthilfe“ kann auch eine kleine Gewerkschaft, viel zu besseren Arbeitsbedingungen beitragen.
- Die IGA sammelt Daten über aktuelle Entwicklungen und Misstände im Umfeld der Mitglieder.
- Die IGA organisiert Weiterbildungen für ihre Mitglieder.
- Die IGA informiert ihre Mitglieder regelmässig schriftlich über ihre aktuelle Arbeit.
- Die IGA vertritt die Interessen ihrer Mitglieder in der Öffentlichkeit.
- Die IGA äufnet einen Solidaritäts- und Rechtshilfe-Fonds um Mitglieder in gerichtlichen Präzedenzfällen zu unterstützen und Mittel für spezielle Aktionen zur Verfügung zu haben.
Die IGA geht bei Bedarf Bündnisse mit verwandten Organisationen oder sozialen Bewegungen ein. Eine Zusammenarbeit ist aber nur dann möglich, wenn die IGA dabei unabhängig bleibt.
Die IGA scheut den Konflikt nicht. Aber die Verbesserung der Bedingungen der Arbeitenden muss im Zentrum stehen - und nicht der Konflikt an und für sich.
Basel, den 23. April 1999 (Überarbeitung Retraite 2011)