Interprofessionelle
Gewerkschaft der
ArbeiterInnen

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4057 Basel

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Leben und Arbeiten in Basel
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Das IGA-Solidaritätskonto: IBAN CH33 0900 0000 4001 2009 0

1989
Gründung der IGA: Anlass war die starke Zunahme der Temporärarbeit und damit ungeschützter Arbeitsverhältnisse, sowie massive Arbeitskonflikte bei McDonalds und der PTT. Die Gründungsmitglieder formulieren die "Idee IGA".

1990
Temporärarbeit bleibt ein wichtiges Thema. Die Arbeitsgruppe "Gesundheit am Arbeitsplatz" untersucht Fragen der Arbeitshygiene. In einer Kampagne werden WerkstudentInnen organisiert. Der Konflikt bei McDonalds dauert an. Schliesslich werden die Löhne erhöht und die Verträge verbessert. Es kommt zu zahlreichen Lohnklagen gegen Temporärfirmen.

1991
Fotoausstellung zu den Themen "Flexibilität", "Doppelbelastung" sowie "Arbeit und Umwelt". Faltblatt zu "Schwangerschaft, Mutterschaft und Arbeit". Streik der Putzfrauen: Schweigemarsch zu ihrer Unterstützung. Erfolgreiche Verhandlungen mit Arbeitgeber: zuvor entlassene Arbeitnehmerin wird wiedereingestellt und die Frauenlöhne den Löhnen der Männer angepasst. Teilnahme am Frauenstreiktag 14.06.1991. IGA-Mitglieder aus Jugoslawien sammeln Kleider für Deserteure in Slowenien.

1992
Grosses IGA-Fest in der Kulturwerkstatt Kaserne. Protestbrief an Flüchtlingsdelegierten Herrn Arbenz wegen des neu-eingeführten Lohnabzugs für Asylsuchende (damals 7, heute 10%). Einsatz für Jahresaufenthaltsbewilligungen für Asylsuchende, die seit vielen Jahren in der Schweiz auf einen Entscheid warten. Zunehmende Arbeitslosigkeit: zusammen mit Arbeitslosen aus der ganzen Schweiz nimmt die IGA an einer Protestaktion gegen Stellenabbau und Abbau der Rechte der Arbeitslosen teil. Die Vereinigung der Arbeitslosenkomitees VESAK wird gegründet.

1993
Gründung des Arbeitslosenkomitees. Arbeitslose IGA-Mitglieder bauen eine ehemalige Chemiefabrik am Bläsiring um. Dies wird der neue Sitz der IGA und der Arbeitslosenselbsthilfe. Unterstützung der Teilzeitbriefsortiererinnen bei der PTT: Verhandlungen mit der Geschäftsleitung sowie eine Motion an den Nationrat führen dazu, dass die Verträge der Teilzeiterinnen neu verhandelt werden.

1994
Arbeitslosigkeit bleibt das Hauptthema der IGA-Mitglieder. Die IGA ist zusammen mit der Arbeitslosenselbsthilfe am Aufbau verschiedenster Projekte beteiligt (Zeitung "Surprise", Kinderhort "Schmetterling", Druckerei "Phönix",Computer Raum und Schulung)

1995
Teilnahme am Arbeitslosenmarsch. Referendum und Kampagne gegen das neue Arbeitslosenversicherungsgesetz.

1996
Informationsveranstaltungen zur neuen "Quellensteuer" (direkter Lohnabzug) für Jahresaufenthalter, sowie über das neue Krankenversicherungsgesetz, zu Perspektiven der "neuen Selbständigen", zum neuen Gleichstellungsgesetz und zu den "Working Poor".

1997
Teilnahme am Euromarsch gegen Armut und Ausgrenzung. Organisation der Basler Etappe mit Workshops, Podium, Fest und Gästen aus Südkorea, Portugal, Frankreich und Italien. Erfolgreiches Referendum gegen die Kürzung der Arbeitslosentaggelder (Kampagne mit Bustour durch die Schweiz). Aushandeln eines Rahmenarbeitsvertrags für vier Kinos durch IGA-Betriebsgruppe.

1998
"Robin Work Kampagne": gegen das neue Arbeitsgesetz verteilt die IGA während 3 Wochen tausende von Abstimmungszeitungen an Bahnhöfen und in Ballungsgebieten der ganzen Schweiz - leider ohne Abstimmungserfolg. Umzug in die neuen Räume an der Greifengasse 7.

1999
10 Jahre IGA: Jubiläumsbroschüre in deutsch, türkisch und albanisch. Faltblätter zu Arbeitslosigkeit, Gastgewerbe sowie Gleichstellungsgesetz und Broschüre zu Mobbing. Unterstützung albanischer Mitglieder während dem Kosovokrieg (Anträge auf Familiennachzug). Informationskampagne zu Gleichstellungsgesetz und dem IGA-Projekt PIA (Pionierinnen in Ausbildung).

2000
Der rote Faden: ein Führer durch das Arbeitsrecht mit nützlichen Adressen. Infoblatt zu den Auswirkungen des neuen Arbeitsgesetzes. Arbeitsgruppe zur Revision des Ausländergesetzes ANAG erarbeitet Einwanderungs-Modell. Viele Beratungen wegen Arbeitsarmut, IV und Mobbing. Und viel Frauenpower: u.a. die Lernwerkstatt PIA, der marche mondiale des femmes, die Petition zum Frauenstreiktag.

2001
"Flexibel und Fair" ist das Motto einer IGA-Veranstaltung. Umsetzen kann die IGA diese Forderung beim Erarbeiten eines Rah-menarbeitsvertrag für einen Berufsverband. "Welche Note geben Sie Ihrem Arbeitsplatz"? heisst es am 14. Juni: - "knapp genügend" ist das Resultat dieser Strassenumfrage zur Chancengleichheit von Frau und Mann. Und die Arbeitsgruppe "Spitex" stellt fest: "Gesund pflegen, krank schuften"... immer mehr Pflegende arbeiten sich krank.

2002
Gründung der "Anlaufstelle für Sans-Papiers" mit IGA in der Trägerschaft, denn das Arbeitsrecht muss für alle gelten. Zusammen mit den Arbeitslosenkomitees engagiert sich die IGA gegen die Verschlechterung der Arbeitslosenversicherung: das Referendum kommt zustande, aber die Abstimmung geht verloren... Für unser Projekt "Virutscham - Wurzeln fassen" sprechen wir mit 20 tamilischen Familien über ihr Leben in der Schweiz.

2003
Immer mehr IGA-Mitglieder sind in einer IV-Abklärung oder bereits -Rentner/in: wir organisieren eine Informationsveranstaltung und gründen die AG IV-Rente. Am 8. März thematisieren wir die Diskriminierung der Frauen im Aufenthaltsrecht. Die IGA braucht mehr Solidaritätsmitglieder, auch Doppelmitglieder aus anderen Gewerkschaften, denn die IGA bringt auf den Tisch, was sonst liegen bleibt: z.B. die Arbeitsbedingungen in den Beschäftigungsprogrammen. IGA-Mitglieder bereiten die 1. Baseler Armutskonferenz von unten vor. Und mit Hilfe der IGA klagt eine Sans-Papiers-Frau ihren ausstehenden Lohn vor Gericht ein.

2004
Umzug an die Oetlingerstrasse 74. Aus den monatlichen Armutskonferenzen entstehen zahlreiche Projekte, z.B. Arbeitstauschmarkt, Liste 13 ? gegen Armut und Ausgrenzung und zu Weihnachten ein Millionärsessen. Und einmal im Monat wird das Vereinslokal zum "Café IGA" mit Futter für Körper und Geist.

2005
Gründung der "Union der ArbeiterInnen ohne Bewilligung" (Kampagne "1 Arbeit = 1 Bewilligung!"). Staatsrechtliche Beschwerde gegen die kantonale Kürzung der Sozialhilfebeiträge. Im "Café IGA" diskutieren wir das "Garantierte Grundeinkommen" als Alternative zum heutigen Aemter- und Gelderdschungel. Grosses Fest im Dezember zu Ehren von "San Precario" dem Schutzpatron aller prekär Beschäftigten.

2006
2. IGA-Armutstribunal: Grundein­kommen statt Ämter­dschungel! AG "Soziale und ökolo­gisch nach­haltige Wohnbaupolitik". Marsch der Sans-Papiers-ArbeiterInnen. Union der ArbeiterInnen ohne geregelten Aufenthalt reagiert auf Verhaftungen mit „Ausschaffungsversicherung" und „So­lidaritäts-Patenschaf­ten". Untersuchung "Neue Selbständige" ergibt: 10 Prozent der IGA-Mitglieder arbeiten selbständig. Anti-IV-Anti-Ausländer-Politik der Schweiz fordert ein IGA-Opfer - Ausweisung nach 20 Jahren Aufenthalt in der Schweiz!

2007
IGA-Erfolg gegen zu tiefe Mietzins-Grenzwerte der Sozialhilfe! Start der IGA-Superpunkt-Cumulus-Karte. 5. IV-Revision: Kürzungen oder gar keine Rente mehr. Erste Pensionierungen und Rückkehr in die Heimat von IGA-Gründungsmitgliedern. Sektoranalyse „Externe Haushaltarbeit": jede 2. Haus­ange­stellte ist Sans-Papiers, es braucht Regularisie­rung. „Santa Precaria" fordert Solidarität mit den „Angestellten der Angestellten".

2008
„Woche der MigrantInnen": Gegen Abbau der Aufenthaltsrechte von Nicht-EU/EFTA-MigrantInnen und gegen den Stillstand in der Sans-Papiers-Frage. 3. Armutstribunal „Wohnen am Existenzminimum".

2009
20 Jahre IGA! Mitgliederumfrage zum Geburtstag. Alternativen zum Krisen-Kapitalismus: Wie funktioniert Geld? Vor den geplante Kürzungen der Arbeitslosenversicherung Alternativen zeigen: Statt Leistungen kürzen, System verbessern: z.B. Allgemeine Erwerbsausfallversicherung

2010
Die IGA kämpft gegen die Revision der Arbeitslosenversicherung - leider reicht es bei der Abstimmung nicht. IGA-Mitglieder berichten von ihren Arbeitsbedingungen: im Callcenter, im Asylbewerberheim. Arbeit auf Abruf nimmt wieder zu. Ein grosses Problem: gibt es keinen Einsatz, gibt es einen Anspruch bei der Arbeitslosenversicherung, das Arbeitsverhältnis weiter besteht.

2011
Die Kürzungen bei der Arbeitslosenversicherung zeigen Wirkung - Ausgesteuerte müssen sich bei der Sozialhilfe anmelden oder das Ersparte aufbrauchen, Junge Erwachsene melden sich gar nicht mehr bei der ALV an. Eltern wenden sich an die IGA, weil sie unfreiwillig zum "Hotel Mama" werden. Die Wirtschaftskrise kommt im Kinderzimmer an.

2012
IGA-Mitglieder gründen die Gruppe 'San Precario Streaming Network', welche sich zum Ziel setzt, der Prekarität multimedial ein Gesicht zu geben. Auf dem Stadtspaziergang "Basel auf den zweiten Blick" macht die IGA das soziale, widerständige Basel sichtbar. Die IGA lädt zur Gründung des Mietshäuser-Syndikats Basel ein. Und: Seit 10 Jahren ist die IGA in der Union der ArbeiterInnen ohne geregelten Aufenthalt engagiert. Im 2012 reisen Sans-Papiers-ArbeiterInnen zu Bundesrätin Sommaruga und organisieren Runde Tische für PoliktikerInnen, NGOs etc. aber es ist zum Verzweifeln, es gibt auch nach 10 Jahren Engagement keine Aussicht auf eine Regularisierung!

2013
Arbeitslosenzahlen schwanken, und wer z.B. als Lehrerin oder Betreuer in einem Programm für Arbeitslose arbeitet, schwankt mit, arbeitet ohne festen Vertrag und mit ständiger Angst vor Kündigung. Mitarbeiterinnen eines grossen Basler Programms treffen sich über Monate und machen Vorschläge wie das Risiko weniger brutal auf sie abgeschoben werden könnte. Am Ende wird wegen weiterer Sparmassnahmen alles vertagt.

die IGA-Geschichte geht weiter... Bald auch mit Dir?

Intern

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