Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /home/httpd/vhosts/kontaktstellebasel.chALT/viavia.ch/iga/cookbook/pmcal_2018.php:1146) in /home/httpd/vhosts/kontaktstellebasel.chALT/viavia.ch/iga/pmwiki.php on line 1337
Interprofessionelle
Gewerkschaft der
ArbeiterInnen
Kleinhüningeranlage 3
4057 Basel
Tel. 061 681 92 91
Mo, Di, Do 14 - 17 h
Aktuell
Newsletter IGA-aktuell
Leben und Arbeiten in Basel
https://mitpapieren.ch/
Das IGA-Solidaritätskonto: IBAN CH33 0900 0000 4001 2009 0
Pratteln/ 31. März. 1999
von Alfredo Zea
Inhaltsverzeichnis (hide)
Stellung der Ausländer im Kontext der Arbeitslosigkeit
Ein Untersuchungsvorschlag im Atelier 93/19.01. 99
Mehr als 80% der Teilnehmer am Beschäftigunsprogramm des Ateliers 93 sind Ausländer. Meines Erachtens nach verleiht diese Zusammensetzung dem Programm ein ganz besonderes Merkmal; während der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt im Vordergrund steht, wird man im Hintergrund stark mit der Stellung des Ausländers konfrontiert.
Man befindet sich unter fremden Leute, die zu verschieden Kulturen – Sprache, Glaube, Traditionen – gehören. Aus demselben Grund wirkt man auch fremd für die Anderen. Fremde Menschen stehen sich gegenüber uns müssen angemessene kommunikations- und Beziehungsformen herstellen – alles, was normalerweise vorausgesetzt wird. Für die Schweizer, die dabei sind, sieht die Situation nicht viel anders aus, unter anderen Gründen darum, weil sie im diesem Kontext eine Minderheit bilden.
Arbeitslosigkeit und Präsenz der Ausländer – zwei sehr komplexe und aktuelle Themen - überschneiden sich im Raum des Ateliers 93. In bezug darauf stellen sich verschieden Fragen, zum Beispiel: In welcher Beziehung stehen die Möglichkeiten zur Integration und zur Arbeit? Was haben die Erwartungen und die Bedürfnisse von Arbeitslosen Ausländer gemeinsam? Welche Mittel werden von ihnen entwickelt, um sich miteinander zu verstehen und zu unterstützen? Wie läuft das gegenseitige Mitteilen von Informationen und Ansichten? Wie verhalten sie sich überhaupt fremden Leuten gegenüber, wenn sie dasselbe Ziel zu erreichen haben?
Ich arbeite seit mehr als drei Monaten im Atelier und habe den Eindruck, dass es eine gute Gelegenheit bietet, um eine Studie über die Anwesenheit der Ausländer als eine wichtige Dimension des Arbeitslosenproblems zu beschreiben. Meiner Meinung nach können die Ergebnisse von nutzen sein, nicht nur um abstrakt die Besonderheiten im Fall von Arbeitslosen Ausländer in Betracht zu ziehen, sondern auch um den konkreten Folgen davon nachzugehen. Im Raum des Ateliers wird der Umstand, Ausländer zu sein, unterschwellig verarbeitet. Im Austausch von Erfahrungen und Perspektiven entsteht ein allgemeines Bild vom Ausländer, das je nachdem auf die eigenen Möglichkeiten beeinflusst. Die Bedeutung dieses Prozesses wird klar, wenn man beabsichtigt, die Ausländer nicht als Objekte – von einer Studie oder einem Projekt -, sondern als Subjekte zu betrachten, die ihre eigene Stellung zu bestimmen versuchen.
Die Untersuchung, die ich vorschlagen will, könnte auf folgender weise ablaufen:
Obwohl oft betont wird, dass die Beziehung Ausländer-Arbeitsmarkt besonders wichtig ist (Blattner, 1994: 1) findet man nur wenige Arbeiten darüber. Die wichtigste scheint mir die Untersuchung "Ausländer und Arbeitslosigkeit" (WWZ-Studie Nr.44, 1994) von Herr Blattner zu sein. Es gibt allerdings verschieden Forschungen, die die Anwesenheit der Ausländer als Schwerpunkt haben. Ich habe mit Rebekka Ehret, vom Ethnologischen Seminar gesprochen, und sie ist interessiert an der Untersuchung, die ich vorschlage. Ausserdem, in weiteren Rahmen, zählt dieses Thema zu denen, die im Moment besondere Beachtung finden, wie es zum Beispiel die multidisziplinare Studie Facetten der Fremdheit" (Berlin, 1998) zeigt.
Selbstverständlich will ich keine akademische Studie, sondern nur eine praktisch orientierte Übersicht verfassen, durch die Anwendung von geläufigen Daten und Vorstellungen aufgrund von konkreten Erfahrungen.
Alfredo Zea
Als ich am 19. Januar ein Projekt über die Ausländer im Kontext der Arbeitslosigkeit vorgelegt habe, stellte ich zwei Themen in den Vordergrund: einerseits die Relation zwischen den Ausländern untereinander und das allgemeine Bild ihrerselbst, das eventuell bei ihnen entsteht, und andererseits den Unterschied - zwar offensichtlich aber wenig definiert - zwischen einem arbeitslosen Schweizer und einem arbeitslosen Ausländer.
Das zweite Thema halte ich für notwendig, um meiner Arbeit einen praktischen Sinn zu verleihen. Das Atelier 93 war im allgemeinen als ein Beschäftigungsprogramm konzipiert, ohne speziell darauf zu achten, dass viele ihrer Teilnehmer - im Durchschnitt mehr als 80% - ausländischer Nationalität sind. Ich wollte auf diesen Unterschied aufmerksam machen. Es interessierte mich nicht - und noch weniger, nahm ich an, die Leitung des Ateliers - eine Studie ohne Konsequenzen zu machen, die von den Beschäftigten weder genutzt noch verstanden werden konnte.
Es war das erste Thema, das mich besonders angezogen hat, vielleicht weil es mir weniger erforscht und klar erschien. Ich wollte wissen, welche Art Beziehung zwischen den Ausländern entsteht, und ob diese Kommunikation zu einem gemeinsamen Bild führt, das sich zwischen Differenz und Identität bewegt. Was heisst es, Ausländer in der Schweiz zu sein? So sollte die allererste Frage in diesem Zusammenhang lauten. Aus dieser Perspektive zieht sich allerdings die Arbeitslosigkeit zurück, so dass sie jetzt in den Hintergrund gerückt ist. Es ist jedoch gerade die Arbeitslosigkeit, die einen (dunklen) Raum bildet, in dem die Unterschiede zwischen den Ausländern entwickelt und festgelegt werden können. Der Übergang von einem Thema zu anderem operiert somit mit einer Inversion: einerseits geht es um die Arbeitslosigkeit im Zusammenhang mit den Ausländern, andererseits geht es um die Ausländer im Kontext der Arbeitslosigkeit.
Im Projekt wurde eine methodische Grundlinie betont: die Studie müsste mit freier und ständiger Teilnahme der Arbeitslosen durchgeführt werden. Diese sollten nicht nur Antworten, sondern auch Fragen stellen können. Nur auf diese Weise ist es möglich, dachte ich mir, die Schwäche von anderen Projekten zu überwinden: ihr Anspruch auf Repräsentativität, obwohl dabei die angeblichen Betroffenen stumm bleiben. Ein Schlüssel meiner Studie sollte sein, die Ausländer als Subjekte, die aktiv an der Bildung ihrer Identität teilhaben, zu betrachten und nicht nur als Halbsubjekte, die ständig von äusseren Standpunkten betrachtet sind. Auch die Richtung und Zusammensetzung der Arbeit sollten von den Arbeitslosen bestimmt werden.
Bis jetzt habe ich von den anderen gesprochen, als ob ich selber nicht einer von ihnen wäre, d.h., ein Arbeitsloser und ein Ausländer. Damit versuche ich nur meinen Standpunkt zu relativieren: weder aussen noch innen. Während drei Monaten habe ich genauso wie die anderen gearbeitet, aber ich denke, dass ich deshalb kaum mehr Rechte habe, von ihnen zu sprechen. Seit ich mit dieser Studie angefangen habe, haben sich meine Aufgabe wohl geändert, aber ich fühle auch nicht, dass ich für die anderen zum Fremden geworden bin. Ich glaube vielmehr, dass ich zur Peripherie oder zum Randgebiet gerutscht bin - ein Zwischenraum, der etwas mit dem Akt des Schreibens zu tun hat. Es gibt also keinen exklusiven Gesichtspunkt: weder innen noch aussen. Es geht vielmehr darum, die Positionen und Perspektiven immer wieder zu wechseln.
Zuallererst habe ich allgemeine Fakten gesammelt, welche die Situation der Ausländer und der Arbeitslosen in der Schweiz betreffen. Ich dachte, dass dadurch Kriterien festgestellt werden könnten, die wesentlich zum Verständnis der individuellen Erfahrungen beitragen. Darauf hatte ich schon im Projekt hingewiesen, als ich von der Anwendung eines minimalen Interpretationsmodells sprach. Ich dachte ziemlich schematisch, dass ich im Austausch gegen jene Fakten Lebensgeschichten erhalten könnte. Statistische Fakten anstatt konkreten Erfahrungen, war nämlich die Idee. Bald habe ich jedoch bemerkt, dass so ein Tausch zu unrecht gewesen wäre.
Bekanntlich sind die Interpretation und die Anwendung von Statistiken – zum Beispiel um eine mögliche Zukunft zu skizzieren - mühsam und fachdeformiert. Was man damit anfangen kann, bleibt oft ein Rätsel für die vermeintlich Beteiligten. Selbst wenn man die Schwierigkeiten irgendwie überwinden könnte, ist es doch ziemlich unwahrscheinlich, dass die Statistiken deshalb weniger unbeliebt wären. Denn die Reaktion, die sie provozieren, hat weder mit Verlegenheit noch mit irgendwelcher Betroffenheit zu tun, sondern ganz im Gegenteil, mit Gleichgültigkeit und Distanz.
Und dennoch sind die Fakten der Statistiken nicht ganz uninteressant. Wenn wir auf die gegenwärtige Situation einen Blick voller Vorurteile werfen, scheint es, dass die Schweiz derzeitig unter einer Invasion von Ausländern erstickt. Die Statistiken zeigen jedoch, dass der Ausländeranteil der Bevölkerung nicht viel höher ist als Anfang der siebziger Jahre: 17,5 % vor dreissig Jahren und 18,5 % heute. Die Phantome der Ausländer werden dennoch überall gesehen: zum Beispiel in Italien, wo mehr als 50% der Bevölkerung glaubt, dass in ihrem Land zu viele Ausländer wohnen, obwohl diese nicht mehr als 2% bilden. Diese Fakten sind in der Studie "Furcht und Faszination. Facetten der Fremdheit" (Berlin: 1998) vorgelegt, wo aufgrund von offiziellen Daten die Furcht davor relativiert wird.
Ein weiteres Problem von grosser Bedeutung zeigt der Index der Langzeitsarbeitslosen, der alarmierend zunimmt. Einer von drei Arbeitslosen bleibt länger als ein Jahr ohne Stelle und hat, wie man weiss, je länger dieser Zustand andauert, weniger Chancen, seine Situation zu verändern. Nach zwei Jahren wird er oder sie in die Reihe der Ausgesteuerten aufgenommen. Dies sind 3'500 pro Monat in der ganzen Schweiz: 15 % von ihnen finden irgendwie einen Job, die anderen 85 % hingegen werden zu Phantomen für die Statistiken. "Vom Rest - hat ein BWA-Sprecher gesagt - wissen wir nicht, was mit ihnen geschieht".
Ein anderes wichtiges Faktum ist die Zeit, die eine Ausländerin im Durchschnitt braucht, um eine Arbeit zu finden: fast 16 Monate, das heisst 67 % ihrer Rahmenfrist. Eine andere Tatsache, die krass der allgemeinen Vorstellung widerspricht, ist die deutlich positive wirtschaftliche Rolle der Asylanten im schweizerischen Markt. Prof. Blattner, Autor der Studie "Ausländer und Arbeitslosigkeit", die einzige über dieses Thema, sagt das offen: die Asylbewerber sind "auf dem Arbeitsmarkt nicht selten höchst willkommen. Nach Aussage von Arbeitgebern leisten sie vielfach gute Arbeit dort, wo es ohnehin schwierig ist, geeignete Kräfte zu rekrutieren. Die Tamilen im Gastgewerbe sind dafür ein vielzitiertes Beispiel. Indem Asylbewerber Arbeitsplätze einnehmen, die sonst nicht oder höchstens schlechter besetzt werden können, tragen sie zum guten Funktionieren der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts bei". Wobei Prof. Blattner hier nur sagt, dass der Markt Leute braucht, welche die Dreckarbeit machen müssen. Selbst diese Arbeit ist jedoch zu gut für einen schwachsichtigen Blick.
Die Statistiken werden jedoch mit Kälte empfangen. Dies ist als ein Zeichen von grundlegenden Unterschieden zu erkennen. Der Ausländer sieht sich nicht am mittelmässigen Profil der Statistiken widergespiegelt, weil er sich selbst als Ausnahme betrachtet und sich keiner Gruppe angeschlossen fühlt. Als Fremde von den Schweizern und nicht weniger von anderen Ausländern abgesondert, scheint das Schicksal jedes einzelnen auf zufällige Begegnungen und Gelegenheiten angewiesen. Jeder strebt nach einem persönlichen Ausweg. Das allgemeine Bild der Statistiken wirkt unter diesen Umständen nicht nur unglaubwürdig, sondern auch unerwünscht: in der Ausnahme und nicht in der Norm sieht der Ausländer sowohl seine Probleme als auch seine Möglichkeiten.
Ausserdem muss man prüfen, ob die in den Statistiken implizierten Begriffe den Vorstellungen der Ausländer nahestehen oder nicht. Die Kategorie der Arbeitslosen zum Beispiel scheint üblicherweise auf einen gelegentlichen Mangel hin zu deuten, während die Arbeit als normal angenommen wird. Für viele Ausländer gilt jedoch gerade das Gegenteil. Sie sehen die Möglichkeit einer Stelle als ein Luxus und halten es für unrealistisch - für eine Illusion - darauf ihre Erwartungen beruhen lassen. Für sie, und besonders für die Frauen, geht es um etwas Elementares: sich irgendwie über Wasser zu halten und weiter zu existieren, und in dieser Hinsicht gilt das Stempeln einfach als eine Möglichkeit unter anderen. Arbeiten wird da als eventuell und Stempeln als reguläre Tätigkeit empfunden, wo der Ausnahmezustand ein prekäres Aussehen bekommt.
Es gibt auch andere fundamentale Unterschiede wie zum Beispiel in bezug auf die Wahrnehmung der Zeit. Für die Statistiken läuft die Zeit konstant und unbegrenzt, und von dieser Kontinuität hängt zum grossen Teil ihre Anwendungsmöglichkeit ab. Die Zeit des Ausländers - oder des Arbeitslosen - hingegen ist unruhig und befristet, gestört und unterbrochen. Die konkrete Zukunft reicht nur bis zur nächsten Verlängerung des Visums, wenn dies überhaupt möglich ist. Und selbst diese provisorische Zeit kann von irgendeinem Vorkommnis – zum Beispiel einer Scheidung - beendigt werden. Unter diesen Umständen läuft jeder Versuch zur Planung der Zukunft so viel Gefahr, dass die erforderliche Entschlossenheit für ihre Verwirklichung stark abnimmt.
Wenn aber im Spiegel der Statistiken ein Bild der Ausländer nicht zu finden ist, wo denn? Die Frage ist schwer zu beantworten, da es in diesem Falle keine allgemeinen Merkmale gibt - und auch nicht geben kann. Was vorliegt, ist nur eine Menge Unterschiede, eine Mischung, die zu keiner Kombination führt. Der Fremde ist auch fremd für die Fremden. Deshalb führt es gewissermassen zu einem widersprüchlichen Versuch, dort gemeinsame Charakteren zu suchen, wo die Differenz die einzige Norm zu sein scheint. Und dennoch denke ich mir, sei es möglich, falls kein eindeutiges, so jedoch ein ambivalentes Bild darzustellen, und zwar in Form eines zwiespältigen Individualismus.
Markiert durch einen Bezug von Nichtzugehörigkeit, fühlt sich der Ausländer zum Individualismus in die Enge getrieben. Er ist die Ausnahme, derjenige oder diejenige, der oder die immer draussen bleibt. Sogar die Integration stellt für ihn eine Art Verlust und / oder Verbannung dar. In der Peripherie, dort, wo er gerade lebt, wird jeder einzelne seine Probleme unmittelbar als private Angelegenheit ohne Verbindung mit den Sorgen der Anderen wahrnehmen. Diese Absonderung ist der Grund für eine gewaltige Konzentration auf den persönlichen Bereich. Darüber hinaus wird alles unter einen misstraurischen und auflösenden Blick gestellt.
Diese Zurückhaltung hat wohl einen Grund. Beim Verlassen des eigenen Landes verliert die öffentliche Dimension eines jeden Individuums in extremer Weise an Mass und Bedeutung. Das Recht und die Macht und vor allem die tägliche Gewohnheit, über kollektive Themen zu debattieren, ziehen sich zurück. Es gibt mehrere Gründe dafür: Selbstzensur, Sprachschwierigkeiten, Mangel an Kommunikationskanälen, und ganz besonders der Mangel an Zuhörerschaft. So wie die Metekos bei den antiken Griechen ist der heutige Ausländer ein politisch verstümmelter Mensch, ohne Macht, politisch Verantwortung zu tragen, und, was noch schlimmer ist, ohne Stimme, seine Probleme darzustellen. Es geht nicht nur um das Wählen, sondern um etwas Elementareres: das Recht, sich eine eigene Meinung zu bilden und auszudrücken, die dann berücksichtigt werden kann. Diese Form der Präsenz in der Öffentlichkeit bleibt so bestehen. Sie kann nicht verschwinden, sondern wird wie ein Phantom, das nur von anderen Phantomen erkannt wird und mit ihnen reden kann, weiterleben.
Unter Ausländern lässt man diesen Phantomen freien Lauf. Diese Menschen kommen vom selben (Aus)Land und fühlen sich mit demselben Recht ausgestattet, eine Meinung zu haben und zu äussern, entweder ja oder nein sagen zu können. In diesem Zusammenhang scheint die Vielfalt an Sprachen nicht die Kommunikation zu begrenzen, sondern vielmehr sie anzuregen - eine babylonische Sprachenvielfalt. Im Gegenteil zu dem, was ich am Anfang dieser Arbeit gedacht habe, lassen sich die verschiedenen Perspektiven nicht auf einen Nenner bringen; sie stehen hartnäckig allgemeinen Bildern und Ideen entgegen. Dies ist ein Glück, da es genau das Lehrreichste ist, was man im diesem Kontext lernen kann: das freie Spiel der Unterschiede und Besonderheiten. Diese Toleranz entsteht allerdings aus der Tatsache, dass sich niemand mit dem Recht ausgestattet fühlt, seine Interessen gegenüber den anderen durchzusetzen. Aber das ist nur der Ausgangspunkt. Denn ein wesentlicher Gewinn wird aus der Übung der Toleranz gezogen: das Rücksichtnehmen auf die anderen eröffnet die Möglichkeit dafür, selbst Rücksichtsnahme zu erfahren.
Hier ist der Individualismus an einem Wendepunkt angekommen, wo die Erkennung der Unterschiede zur Bedingung der Koexistenz wird. Eine andere Wende tritt ein, wenn die Absonderung eine intensive Konzentration auf den persönlichen Bereich verursacht. Aus der Not heraus entwickelt sich eine Tugend und eine neue Art der Selbständigkeit entsteht aus der Isolierung. "Jeder für sich" könnte ein Motto lauten. Aus einer gewissen Position der Schwäche zieht der Ausländer seine Kraft. Diese wird jedoch oft blockiert durch den Mangel an Raum und Bewegung. Der letzte Grund dieses Stillstandes ist das Bild vom Ausländer, der als Problem und nicht als Möglichkeit gesehen wird.
Bei den Besprechungen, die ich mit fast allen Beschäftigten durchgeführt habe, wurde für mich die Möglichkeit, etwas Kollektives zu unternehmen, immer deutlicher. Zwar gab es ganz verschiedene Lebenserfahrungen und die Einstellungen waren dementsprechend unterschiedlich, jedoch war die Sorge um ihre Situation und der Wille zum Handeln bei allen vorhanden. Nun stellte sich die Frage, welche konkreten Punkte behandelt werden sollten. Als erstes stellte sich betreff Stellensuche das Problem der Mütter mit kleinen Kindern oder der mit Kopftuch bedeckten Frauen. Ich dachte, es sei leicht, über die Relevanz dieser Punkte übereinzukommen. Aber ich habe mich geirrt. Auch in Bezug auf diese Probleme gibt es verschiedene Standpunkte und Gedanken. Differenzen sind immer zu finden. Vor allem wollte sich niemand einfach einer vorgefassten Ansicht anschliessen, selbst wenn sie dem Anschein nach gerechtfertigt war. Offensichtlich war es der Wunsch der Leute, nicht nur am Ende zuzustimmen, sondern von Anfang an die Angelegenheiten selber zu bestimmen, worüber eine Meinung kundzutun und eine Entscheidung zu treffen sei - oder wenigstens die Möglichkeit dafür zu haben.
Also habe ich nochmals von vorne angefangen, indem ich jetzt Blätter verteilte, wo alle Beschäftigten ihre Fragen und Probleme bedingungslos stellen konnten. Jeder war ganz frei, daran teilzunehmen oder nicht. Man musste seinen Namen nicht angeben und konnte mehrere oder gar kein Thema vorschlagen. Zwei Wochen hat es gebraucht, bis ich die Blätter zurückbekommen habe. Nachher habe ich eine Liste erstellt, in der ich alle Vorschläge zusammengetragen habe. Es waren insgesamt 39 Vorschläge, und es schien, dass man schon die wichtigsten Punkte daraus ziehen könnte. Aber das war ein falscher Eindruck - wie es die darauffolgende Abstimmung bewiesen hat.
Während weiteren zwei Wochen haben 40 Personen die Liste mit den Vorschlägen studiert und bis zu zehn Punkten davon ausgewählt. Als Beweis für ihre Beteiligung haben alle auf einen separaten Blatt unterschrieben. Die Teilnahme war überraschend gut: 39 Personen, d.h. 97.5%, haben abgestimmt und mir die Blätter zurückgegeben. Das Wichtigste war damit vielleicht schon erreicht. Ausserdem, obwohl die Abstimmung selbstverständlich anonym war, hatten einige doch ihren Namen freiwillig darunter gesetzt, als ob sie auf diese Weise ihre Teilnahme noch betonen wollten.
Von einer Abstimmung ist hier die Rede. Ich bin nicht sicher, ob das die richtige Bezeichnung ist. Aber ich weiss, dass es keine Umfrage noch eine Erhebung ist, wie einige gemeint haben. Der Unterschied ist klar: in unserem Fall waren die Befrager und die Befragten dieselben Personen. Sie haben nicht nur Antworten, sondern auch Fragen ausgewählt. Die Abstimmung hatte bei ihnen schon mit der Bestimmung der dazugehörigen Kriterien begonnen, und vielleicht schon vorher: mit dem Entschluss etwas zu unternehmen. Das Resultat üblicher Umfragen hingegen ist absehbar: entweder schwache Beteiligung oder total positive Beantwortung - letzteres ist oft die extreme Form der Gleichgültigkeit.
Die Probleme, die durch die Abstimmung herausgekommen sind, haben meistens einen sehr konkreten Gehalt. Sie beziehen sich auf alltägliche Arbeitssituationen: Lohn, Arztzeugnis, Rahmenfrist usw. Und dennoch zeigen sie, scheint es mir, etwas ganz allgemeines und fundamentales: den Willen zum Handeln, den Wunsch zum Mitmachen und zur Selbstverwirklichung. Das ist der innere Drang, der grundlegende Impuls, auf dem alles beruht und den deshalb leicht zu übersehen ist.
Freilich kann man den Ablauf der Abstimmung anders gestalten, ihn noch weit vervollkommnen, um noch genauere Resultate zu erhalten. Doch die unkonventionellen Umstände und die Spontaneität ihrer Durchführung machen die Resultate nicht fragwürdig, sondern besonders bemerkenswert. Überzeugend dabei ist die Kohärenz der Ergebnisse, denn diese lassen deutliche Probleme erkennen. Meiner Meinung nach sind dies die folgenden:
Die wichtigsten Themen für die Beschäftigten sind also: der Status eines Beschäftigungsprogramms, die Beziehung mit der RAV und vor allem mit den Berater, die Ausbildungsmöglichkeit und die Differenzen zwischen den Arbeitslosen.
Zu diesen kann man vielleicht noch einen anderen Punkt hinzufügen, wenn bei einer derartigen Abstimmung nicht nur das von Bedeutung ist, was gesagt wird, sondern auch das, was verschwiegen wird. Ich denke an die Bedingungen und vor allem an die Beziehungen unter den Mitwirkenden im Atelier. Es ist auffällig, dass sich nur wenige Vorschläge auf die Situation im Atelier beziehen, was eine nicht negative Einstellung gegenüber dem Atelier widerspiegeln dürfte.
Und ich möchte noch auf einen anderen Aspekt aufmerksam machen. Die Leute, die an der Abstimmung teilgenommen haben, wussten im Voraus, dass die Wirkung davon - wenn es überhaupt eine Wirkung hat - wahrscheinlich nicht mehr für sie von Nützen sein würde. Die Zeit im Atelier ist zu kurz dafür. Sie wussten dies von Anfang an, aber sie haben das aus Prinzip gemacht - nicht nur für sie, sondern auch für andere. Und diese Einstellung zeigt sich konkret durch die Ergebnisse, wo zum Beispiel mehr als 50% zugunsten der Aussenarbeiter abgestimmt haben, obwohl diese nicht mehr als 10% vom Personal des Ateliers ausmachen.
Im Verlauf der Interviews war es oft unvermeidlich, dass sich die Gespräche in oberflächliche und konventionelle Formulierungen abfielen. Bei Themen, welche die Arbeitslosen oder die Ausländer betreffen, sind die Klischees stets zuhause. Und trotzdem, kam durch Details ein Wille zum Ausdruck, der sich woanders, dachte ich mir, deutlicher hervortreten müsste. Zwar spielten bei jenen Stereotypen die Sprachschwierigkeiten eine Rolle, aber sie konnten nicht das Hauptproblem sein. Der Schweizer Dialekt diente als lingua franca und es gibt ohnehin immer andere Mittel, um sich mitzuteilen. Das Problem bestand, schien es mir, weniger darin, dass man das Gesagte nicht verstehen konnte, als vielmehr darin, dass man das Nicht-Gesagte - oder das anders Ausgedrückte - nicht verstehen konnte. Das Problem war nicht das Klischee, sondern der Fetischismus des Sagens, der andere Ausdrucksmöglichkeiten nicht wahrnimmt.
Denn nicht nur Wörter, sondern auch Gesten bilden eine Art Antwort zu einer bestimmten Situation. Dort, wo die ersten irgendwie begrenzt werden, gewinnen die letzten zunehmend an Bedeutung. Durch Gesten wird - sowohl für sich selbst als auch für die anderen - die Beziehung zu einer bestimmten Situation definiert. Der Konformismus, die Distanz, die Teilnahmslosigkeit, die Aufmerksamkeit oder die Abweisung kennzeichnen verschiedene Arten von Beziehungen zur Arbeit und werden durch Haltungen ausgedrückt. Diese sind allerdings nicht weniger ambivalent als die Sprache und lassen sich nicht unmittelbar verstehen. Für viele ist z.B. die scheinbare Konzentration auf die Arbeit die vollkommene Form der Gleichgültigkeit und das einzige Mittel, um der Stagnation der Zeit entgegen zu treten.
Die Geste ist eine Handlung mit symbolischem Charakter. Das heisst, dass ihre Bedeutung über die die Umstände ihrer Gestaltung hinausgeht. Ein Blick, ein Lächeln, ein Stillschweigen bilden Gesten, wenn sie mehr bedeuten als das, was sie unmittelbar zum Ausdruck bringen. An irgendwas teilzunehmen oder nicht konstituieren Gesten, sogar ohne Rücksicht darauf, worum es geht. Die Wiederholung derartigen Verhaltens bilden eine Einstellung, einen Stil, eine Art zu handeln oder eine andere, sich zurückzuhalten. Und es gibt noch etwas mehr: die Gesten sind transzendent, insofern sie Verhaltensmuster wiederholen, die andere Subjekte unter ähnlichen Umständen gebildet haben. Das Misstrauen, die Unsicherheit oder die scheinbare Sympathie, die ein Arbeitnehmer gegenüber dem Arbeitgeber zeigt, wiederholen und verlängern das, was an anderen Orten und in anderen Zeiten geschehen ist. Sowohl die ambivalenten Gefühle, welche die Anwesenheit eines Ausländers auslöst, als auch seine Reaktion auf diese Gefühle bilden Szenen, die in der Geschichte immer wieder eintreten. Solche Szenen nehmen zwar jedesmal eine besondere Form an, aber in ihnen sind doch immer wieder die Muster von allgemeinen Handlungsweisen auszumachen.
Was kann man mit einer Darstellung solcher Verhaltensweisen gewinnen? Genau dasselbe, was man in anderen Kontexten mit dem Wort gewinnt oder durch ihre Abwesenheit verliert. In beiden Fällen geht es darum, differierende Perspektiven zu entdecken, gewisse Modi von Aktionen oder Reaktionen nachzuweisen. Die Geste öffnen einen Weg, das Bild der anderen als Individuen, als Autoren ihrer eigenen Erscheinungsweise zu entdecken. Was man damit gewinnt ist vielleicht das, was viele beim Eintritt ins Atelier als verloren empfinden: die Einzigartigkeit eines jeden.
Ich habe zum Beispiel Fadime kennengelernt. Sie ist eine junge Kurdin, die seit zehn Jahren in der Schweiz lebt, wo ihre zwei Kinder geboren sind. Nach ihrer Erzählung differiert ihre Situation nicht viel von anderen Fällen: sie hat ebenfalls Probleme mit ihrer Beraterin gehabt - das gehört, wie gesagt, zum allgemeinen Konflikt - und sie will auch nicht im Programm bleiben. Abgesehen davon fällt auf, dass sie viel besser als andere in ihrer Situation unter diesen Umständen umzugehen weiss. Es ist immer erstaunlich festzustellen, wie verschieden die Antworten der Personen und die Auswirkungen einer Situation sein können. Da, wo einer gebrochen ist, scheint der andere unschlagbar. Ich kann es mir nur erklären, indem ich an diskrete Strategien denke, um einen Konflikt zu neutralisieren, an persönlichen Gesten, um ihn zu überwinden. Anders als die andere scheint Fadime immun zu sein gegen die grässliche, nachlässige und verlassene Atmosphäre, die oft unvermutet in der Werkstatt eintritt. Ohne eine spezielle Rolle zu spielen, wirkt ihre Anwesenheit ermutigend für andere, die sonst an der Monotonie der Zeit oder des geschlossenen Raumes verzweifeln. Dies geschieht lautlos, und nur möchte man wissen, woher sie den Impuls bekommt, der ihr erlaubt, sich über die Miseren der Werkstatt unantastbar zu erheben.
Das Atelier bildet eine Szenerie,wodie Leute immer wieder ein- und aussteigen, langsam erscheinen und plötzlich verschwinden, ohne irgendeine Spur zu hinterlassen. Das hängt nicht nur vom Dauern des Programmes (sechs Monaten) ab, sondern auch von den unterschiedlichen Zeitpunkten des Beginns der jeweiligen Beschäftigung: während für einige die Arbeitsfrist soeben beginnt, ist sie für andere gerade am Ende. Diese verschiedenen Zeiten kreuzen sich an der Schwelle des Ateliers, wo es sich nunmehr zeigt, dass der Kommende und der Weggehende gewissermassen in ihren Einstellungen übereinstimmen.
An ihrem ersten Tag versuchen alle, es sich selbst und den Anderen klarzumachen, dass sie keineswegs lange im Atelier bleiben werden. Wahrscheinlich werden sie entweder eine Stelle finden oder es wird der Fehler, weswegen sie dort angekommen sind, korrigiert werden. Ich erinnere mich zum Beispiel an Francesco, der sich offensichtlich von Anfang an am Rande der Belegschaft aufhalten und gewisse Distanz gegenüber den Anderen halten wollte. Seine Sprachkenntnisse in Italienisch, Spanisch und Schweizerdeutsch und sein langer Aufenthalt in der Schweiz haben ihm weitere Möglichkeiten eröffnet. Er hat die Rolle des Stellvertreters des Atelierleiters angenommen und einen Platz im Sekretariat bekommen. Durch die durchsichtigen Wände, die das Sekretariat vom Werkraum trennen, kontrolliert er die Arbeit der Anderen. Er kontrolliert sie, aber er wird auch von den Anderen in gleicher Weise kontrolliert: eine gegenseitige Überwachung entsteht im Raum. Nach der anfänglichen Freude an seiner herausgehobenen Stellung verliert er nunmehr das Interesse an seiner Funktion. Die Durchsichtigkeit der Glaswand wird ihm allmählich zum Alptraum. "Was mache ich eigentlich hier? Ich bin Maurer. Diese Arbeit ist doch nicht meine Sache." – rief er mir zu. Er fühlt sich eingekreist und entfremdet, beraubt von der notwendigen Distanz, die ihn gegenüber der systematischen Verfügungsgewalt des Ateliers bewahrt hätte.
Die Distanz wird erst bei der Beendigung der Arbeit zurückgewonnen. Der Abschied aber beginnt sehr früh, bereits nach der Einstellung. Alle rechnen die Zahl der Tage aus, die sie noch zu arbeiten haben. Man zählt nicht die Zeit, die man gearbeitet hat, sondern man rechnet die Tage ab, die bis zum Ende übrigbleiben. Jede Woche gibt es mindestens einen, der mit der Arbeit fertig ist. Und wer die Abschiedsszene einmal beobachten kann, wird man meiner Meinung nach vieles von den Schwierigkeiten innerhalb des Atelier‘s sofort verstehen. Die Leute gehen ohne Zögerung weg, obwohl sie ins Ungewisse gehen. Sie gehen weg, ohne zurückzublicken, obwohl sich ihr Horizont eingeengt hat. Wie mir mehrfach zugetragen worden ist, zerbrechen Freundschaften zwischen den Beschäftigten, sobald einer der Freunde über die Schwelle des Atelier‘s gegangen ist. Wie es scheint sind sechs Monate unter diesen Umständen eine viel zu kurze Zeit, um eine langfristig dauernde Beziehung aufbauen zu können, und dies umso mehr, wenn die Anderen sozusagen immer andere sind.
Ich kann es mir vorstellen, dass sich beim Lesen dieses Berichtes wahrscheinlich die Frage ergibt, was man mit diesen Bemerkungen anfangen kann, ob hierdurch etwas gewonnen werden kann. Leider wird nichts gewonnen. Es scheint mir jedoch gerecht zu sein, dass ich ohne Forderungen und ohne Bedingungen von denjenigen Leute, die ich kennengelernt habe, sprechen kann. Vom Willen her möchte ich mir sie ins Gedächtnis zurückrufen können und ihnen dadurch sozusagen wiederbegegnen. Es geht um eine freiwillige Geste, mit der ich die Unabhängigkeit ihrer Existenz entsprechen will. Es geht nur darum, das zu erkennen, dass wir selbständige und unbedingte Wesen sind.
Obendrein weiss ich nicht, inwiefern das, was ich geschrieben habe, zum Verständnis des Problems, das ich am Anfang gestellt habe, beitragen kann. Das ist jedoch vielleicht immer so: die Antworten formulieren oft die Fragen neu, sie sind eigentlich Antworten auf andere Fragen, die noch nicht gestellt worden sind. Ein Rest, der sich nicht verstehen lässt, wird übrigens immer bleiben. Aber sogar von dem, was man nicht verstehen kann, ist es möglich, ein Zeugnis abzugeben. Und dies habe ich hier versucht.
Alfredo Zea
Ständige Wohnbevölkerung | 1980 | 1990 | 1996 | 1997 | |
Total | 6,335.2 | 6,750.7 | 7,081.3 | 7,096.5 | |
Ausländer | 893.0 | 1,100.0 | 1,373.7 | 1,376.7 | |
Schweizer | 5,442.2 | 5,650.7 | 5,707.6 | 5,719.8 |
Arbeitslosenquote | 1991 | 1994 | 1998 | |
Total | 2.5 | 4.5 | 3.9 | |
Schweizer | 0.8 | 2.8 | 3.6 | |
Ausländer | 3.5 | 8.0 | 10.5 |
Langzeitarbeitslose in % | 1990 | 1996 | 1997 | 1998 |
6.6 | 26.1 | 30.5 | 32.5 |
Dauer der Arbeitslosigkeit in Monaten | 1990 | 1994 | |
Schweizer (total) | 4.6 | 9.5 | |
Schweizerinnen | 5.1 | 9.1 | |
Ausländer (total) | 6.0 | 8.5 | |
Ausländerinnen | 8.5 | 15.9 |
Saisonarbeiter | 28,000 | 1.5 | |
Jahresaufenthalter | 451,200 | 23.5 | |
Asylbereich | 81,800 | 5.5 | |
Niedergelassene | 872,321 | 69.5 | |
Total | 1,434,121 | 100 % |
Jahr | 1981 | 1991 | |
Italien | 19.5 | 8.3 | |
Deutschland | 7.3 | 9.9 | |
Türkei | 6.1 | 6.7 | |
Spanien | 5.9 | 4.6 | |
Ex-Jugoslawien | 5.7 | 27.0 | |
Portugal | 3.2 | 14.1 |
in Tsd. Personen
Tsd. Personen | % | ||
Italien | 344,6 | 25.1 | |
Ex- Jugoslawien | 316,6 | 23.0 | |
Portugal | 137,1 | 10.0 | |
Deutschland | 95,7 | 7.0 | |
Spanien | 94,9 | 6.9 | |
Türkei | 80,3 | 5.8 |
Atelier 93 Arbeitslosenabstimmung
Bitte kreuzen Sie die wichtigste 10 Punkte an!
Vorschläge:
Atelier 93 Arbeitslosenabstimmung (25. 02. 99 - 05.03.99)
39 Beschäftigte haben an der Abstimmung teilgenommen
10 Stimmen pro Person
Atelier 93 Arbeitslosenabstimmung (25. 02. 99 - 05.03.99)Stimmen/%
I Beschäftigung - weder Fisch noch Vogel.
Ist es Arbeit oder Scheinarbeit?
II RAV Beratung - Unterstützung oder Kontrolle?
Wie kann ein Gespräch lösungsorientiert sein, wenn die Machverhältnisse einseitig sind? Dialog fängt beim gegenseitiges Zuhören an.
III Die Alternative heisst Ausbildung! Es gilt den Stillstand zu überwinden. Lernen heisst sich bewegen! Dazu braucht es Initiative und selbständiges Handeln. Wo ist der Raum, der dies ermöglicht?
IV Arbeitslos ist nicht gleich arbeitslos. Zum Glück ist jeder Mensch verschieden. Verschiedene Lebenssituationen (Alter, Geschlecht, Sprache, Herkunft, Zivilstand, Aufenthaltsstatus) haben verschiedene Bedürfnisse und Perspektiven. Es gibt keine Patenrezepte.
Statistische Quellen: